Grafik mit grünem Hintergrund und einer gezeichneten Glühbirne. Text: #EngageiertGeforscht TH Nürnberg. Wer kümmert sich um das Ehrenamt? Pilotprojekt Freiwilligenmanagement Studienbericht

Schlagworte

#Freiwilligenmanagement #Pilotstudie #Freiwilligenkoordination

Personen/Beteiligte Organisationen:

Technische Hochschule Nürnberg
Enya Buchner, M.A. & Prof. Dr. Doris Rosenkranz
Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern
Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt Eva Gottstein

Projektlaufzeit:

Januar 2023 – Juni 2024

Was haben Sie konkret gemacht?

Wir wollten mehr über die Personen wissen, die im Haupt- oder Ehrenamt für ein gelingendes Engagement sorgen: die „Kümmerinnen“ und „Kümmerer“. Deswegen haben wir sowohl Freiwilligenkoordinatorinnen, die mit den Engagierten zusammenarbeiten, als auch Freiwilligenmanager, die auf strategischer Ebene z. B. in Kommunen für das Thema Engagement tätig sind, befragt.

Was sind die drei spannendsten Ergebnisse?

  • 65 % aller Befragten wünschen sich mehr Qualifizierung, um besser neue Freiwillige zu gewinnen.
  • Strategische und operative Aufgaben lassen sich in der Praxis nicht immer trennen: 1/4 der Befragten ist für beides zuständig.
  • Es besteht ein starker Wunsch nach Vernetzung. 2/3 der Befragten wünschen sich dafür einen Dachverband. 71 % wollen sich vermehrt mit anderen „Kümmernden“ austauschen.

Welche Zahl ist brisant?

Freiwilligenkoordination und -management ist ein Feld von Quereinsteigenden. Fast 2/3 der „Kümmerinnen“ und „Kümmerer“ haben keine Weiterbildung oder Qualifizierung für diesen Aufgabenbereich besucht.

Was war Ihr “Aha-Moment”?

„Unser Projekt zeigt deutlich: Für die Zukunft ein Plus an fachlicher Weiterbildung und fachlichem Austausch – das wünschen sich sehr viele Verantwortliche für Engagement.“
(Professorin Doris Rosenkranz)

Was …

 … kann die Politik aus den Erkenntnissen lernen?

Freiwilligenmanagement findet mehrheitlich nicht auf einen Ort beschränkt, sondern auf Landkreis-, Regierungsbezirks-, föderaler oder bundesweiter Ebene statt. Die Bedarfe auf allen Ebenen politisch mitzudenken, ist deshalb wichtig. Die Befragten fordern von der Politik mehr Anerkennung für die Ehrenamtlichen, z. B. in Form von Vergünstigungen im öffentlichen Personennahverkehr oder steuerlichen Vorteilen. Auch eine bessere Finanzierung sowie der Abbau von Bürokratie sind von den Befragten geforderte politische Veränderungen.

… können Engagementfördernde Organisationen lernen?

Für die Engagementförderung ist der Einsatz von und die Berücksichtigung der „Kümmernden“ von großer Bedeutung: Gute Rahmenbedingungen, eine ausreichende Ressourcenausstattung und kollegialer Austausch sind wesentliche Aspekte, die gegeben sein sollten, um Freiwilligenmanagement und -koordination sowohl im Ehren- als auch im Hauptamt zu ermöglichen.