Hauptamt stärkt Ehrenamt

Anlaufstellen schaffen

Engagementförderung ist kein einmaliges Projekt, sondern eine wichtige dauerhafte Aufgabe der Kreisverwaltung zur Unterstützung des sozialen Zusammenhalts. Ausgestattet mit den nötigen Ressourcen Personal, Zeit und Budget, unterstützt durch Verwaltung und Politik gelingt es, freiwilliges Engagement sowie die Ehrenamtsstrukturen vor Ort bedarfsorientiert zu unterstützen und zu entlasten. Dafür ist eine dauerhafte hauptamtliche Stelle die zentrale Voraussetzung und meist auch die größte Herausforderung.

Tanja Schweiger
Landrätin Landkreis Regensburg

„Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement braucht nicht nur Anerkennung, sondern auch kompetente Unterstützung. Anlaufstellen auf Landkreisebene, die Hilfestellung bei rechtlichen Fragen oder Fortbildungs- und Vernetzungsangebote bieten, sind vor allem für Vereine immer wichtiger. Unsere Freiwilligenagentur ist so eine Anlaufstelle. Um die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt im Landkreis noch besser zu machen, haben wir sie 2015 mit Unterstützung des Freistaates Bayern zu einem „Koordinierungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement“ ausgebaut und entwickeln sie seitdem kontinuierlich weiter. Die Mitarbeiterinnen dort arbeiten mit Professionalität und viel Herzblut. Unsere Ehrenamtlichen schätzen das sehr und sehen die Angebote auch als Würdigung ihrer wertvollen Arbeit. Dies stärkt den Zusammenhalt und das Identitätsgefühl. Anlässlich des 50. Geburtstages unseres Landkreises kann ich stolz sagen: Die Freiwilligenagentur ist ein echter Gewinn für den Landkreis Regensburg.“

Marcel Riethig
Landrät Landkreis Regensburg

„GIVE: Gut informiert – vernetzt engagiert steht für die Engagementförderung im Landkreis Göttingen, und der Name ist Programm. Vereine, Ehrenamtliche und Engagierte können sich auf ein breites Netz an Unterstützungsangeboten verlassen. Die Stärkung des Engagements gelingt dort besonders gut, wo alle Akteure an einem Strang ziehen. Im Schulterschluss von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft wird die Unterstützung des Ehrenamts durch das Hauptamt wirkungsvoll. Indem Ressourcen bereitgestellt werden, kann Anerkennung und Wertschätzung über Worte und Gesten hinausgehen. Dadurch wird Engagementförderung ehrlich und verlässlich.“

Denise Rehm
Projektmanagerin Fachstelle Ehrenamt, Erzgebirgskreis

„Im Erzgebirgskreis ist die Fachstelle Ehrenamt dem Geschäftsbereich des Landratsbüros zugeordnet. Gerade weil es sich bei der Engagementförderung um eine freiwillige kommunale Aufgabe handelt, sendet eine Ansiedlung der Fachstelle auf dieser Ebene ein starkes Signal an die Engagierten im Landkreis und unterstreicht, dass dieser Aufgabe ein hoher Stellenwert zugesprochen wird. Ein klares Bekenntnis der Hausleitung ist auch ein Stück weit Türöffner, sowohl hinein in die Verwaltung als auch nach außen zu etablierten Verbänden, Organisationen und Vereinen. Die Mitarbeitenden der Fachstelle Ehrenamt profitieren von kurzen Entscheidungswegen und können somit zeitnah auf Herausforderungen reagieren. Die Nähe zu den Kolleginnen und Kollegen der Pressestelle vereinfacht und intensiviert zudem die Öffentlichkeitsarbeit nachhaltig.“

Frank Vogel
Landrat Erzgebirgskreis (2008-2022)

„In den vergangenen drei Jahren entstand mit Engagiert im ERZ eine wirksame, leistungsfähige digitale Plattform. Vier nützliche Tools – Ehrenamtsdatenbank, Schwarzes Brett, Ehrenamtskalender und News – ermöglichen es Engagierten, sich aktiv einzubringen. Der immense Bedarf an hauptamtlicher Unterstützung zeigt sich an zig Dutzenden Beratungen sowie individuellen Gesprächen. Eine starke Engagementlandschaft benötigt eine valide und nachhaltige hauptamtliche Struktur vor Ort. Um diese dauerhaft etablieren und mit den entsprechenden finanziellen Mitteln ausstatten zu können, braucht es künftig eine angemessene Bundesförderung – als starkes Zeichen verlässlicher Politik an die Zivilgesellschaft.“

Michael Sack
Landrat Landkreis Vorpommern-Greifswald

„Ehrenamtliches Engagement wird oftmals stillschweigend vorausgesetzt, obwohl es nicht nur in Krisenzeiten unabdingbar ist. Es ist das Rückgrat unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens – gerade im ländlichen Raum. Eine kompetente Unterstützung durch hauptamtliche Strukturen verdeutlicht die besondere Bedeutung und den hohen Stellenwert der Thematik auch innerhalb der Verwaltung. Das Wegfallen bürokratischer Hürden durch den Einsatz von ehrenamtskoordinierenden Personen, der persönliche Austausch sowie die Anerkennung und Würdigung ehrenamtlich engagierter Bürgerinnen und Bürger stehen im Vordergrund der Engagementförderung. Der Mehraufwand muss für die ehrenamtlich Tätigen so gering wie möglich gehalten werden, so dass das Hauptaugenmerk voll und ganz auf ihrem Engagement liegen kann.“

Jürgen van der Horst
Landrat Landkreis Waldeck-Frankenberg

„Waldeck-Frankenberg hat verstanden, dass ehrenamtliches Engagement hauptamtlicher Begleitung bedarf. Uns geht es dabei weniger darum, finanzielle Unterstützung zu gewähren, als den Menschen zuzuhören und sie dann gezielt zu stärken, zu qualifizieren und ihnen eine Anlaufstelle zu bieten. Wir fragen Bedarfe ab und antworten darauf mit unserem Programm ‚Ehrenamt? Läuft!‘. Auf unserer Webseite bündeln wir die Angebote; sie ist Infobasis genauso wie Marktplatz und Treffpunkt. In vielen Veranstaltungen sind wir bei den Ehrenamtlichen und geben ihnen die Beratung und Unterstützung, die sie brauchen bei ihren Fragen zum Vereins- und Steuerrecht, zur Mitgliedergewinnung, zu Social Media und vielem anderen mehr.“

Prof. Dr. Alexandra Engel
ZZHH Zukunftszentrum Holzminden-Höxter, HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (Hildesheim, Holzminden, Göttingen)

„Die Förderung bürgerschaftlichen Engagements im Sinne einer Ermöglichungsstruktur hat das Ziel, Zugänglichkeit und Teilhabe an Engagement zu sichern. Das kann angesichts der großen Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements mit dieser Fokussierung auch als Teil der Daseinsvorsorge verstanden werden.“

Eine hauptamtliche Ehrenamtsförderung, die nur für ein paar Jahre besteht, ist nicht nachhaltig und kann so sogar von Anfang an als Zeit- und Geldverschwendung erscheinen.

Eine Projektförderung ist nur dann sinnvoll, wenn sie als Anschub genutzt wird, eine systematische Engagementförderung auf den Weg zu bringen. Der Aufbau einer hauptamtlichen Ehrenamtsförderung braucht Zeit, schließlich müssen Strukturen und Vernetzungen erst etabliert werden.

Grundlegend: der Kreistagsbeschluss

Engagementförderung ist eine freiwillige kommunale Selbstverwaltungsaufgabe im Sinne der Kreis- und Gemeindeordnungen der Länder. Um eine hauptamtliche Stelle auf Kreisebene zur Unterstützung und Stärkung des Ehrenamtes zu etablieren, bedarf es eines Kreistagsbeschlusses. Erst eine Debatte im Kreistag macht deutlich, wie die politischen Vertreterinnen und Vertreter zum Thema hauptamtliche Unterstützung des Ehrenamts stehen und zeigt, wie viel politischer Rückhalt gegeben ist. Eine gute Vorbereitung und auch Kontaktaufnahmen im Vorfeld sind wichtig, um Akteure zu überzeugen. Eine breite Zustimmung gibt der neuen Stelle die notwendige Legitimation.

Erfolgskritisch: die Verwaltung

Auch der Rückhalt in der Verwaltung spielt eine maßgebliche Rolle. Nur wenn die Behördenleitung und die entsprechenden Fachabteilungen hinter dem Konzept stehen, kann die Unterstützung funktionieren. Daher sollte von Anfang an auch die landkreisinterne Abstimmung mit gedacht und -geplant werden.

↓ Ehrenamtsförderung eine Aufgabe der Landkreise – rechtliche Einordnung (PDF)

Passend zur eigenen Struktur muss jede Verwaltung klären, welche Aufgaben die hauptamtliche Stelle zur Engagementförderung übernehmen und wo sie eingegliedert werden soll. Schnittstellen zu anderen Fachbereichen gibt es z.B. bei der Fördermittelberatung oder der Weiterbildung von Ehrenamtlichen. Wichtig ist die Vor- und Nachteile einer eventuellen Um- bzw. Neustrukturierung solide abzuwägen. Gleichwohl müssen sich andere Fachbereiche mitgenommen und wahrgenommen fühlen.

Ansiedlung

Wo siedelt man sie an, eine solche hauptamtliche Stelle zur Engagementförderung? Möglichkeiten gibt es viele:

● direkt im Landratsbüro

Durchgreifende Entscheidungen und schnelles Handeln sind im Büro der Landrätin oder des Landrats einfacher – und Ehrenamt bekommt als „Chefsache“ ein besonderes Gewicht. Zugang zur „Bürgermeister-Runde“ zu haben, kann ein Türöffner für die Arbeit im gesamten Landkreis sein.

● in der Stabstelle

Auch innerhalb einer Stabsstelle des Landratsbüros, des Geschäfts- oder der Fachbereiche (oder Ämter) ist die Stelle zur Unterstützung des Ehrenamtes gut aufgehoben. Schnelle Entscheidungswege und der Querschnittsüberblick sind hier von Vorteil.

● in bestimmten Fachbereichen

In vielen Fachbereichen sind oft schon Kooperationen mit Ehrenamtlichen vorhanden. Gute Vernetzung und enge Zusammenarbeit helfen, Doppelstrukturen zu vermeiden. Andererseits kann eine Ansiedlung in einem Fachbereich auch zu thematischer Verengung führen.

●  in freier Trägerschaft

Es kann von Vorteil sein, die Engagementförderung in Kooperation mit einem freien Träger durchzuführen. Diese arbeiten häufig selbst mit freiwilligen Unterstützern und kennen die besonderen Erfordernisse.

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde hat sich für solch eine Lösung entschieden: Die Durchführung des Modellprojekts wurde an zwei Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege übertragen, mit denen der Landkreis schon langjährige gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit gemacht hatte.

● in Kooperation

Die vielfältigen Aufgaben der Engagementförderung können auch arbeitsteilig in Kooperation wahrgenommen werden, z.B. die Koordination, Information und Vernetzung auf Landkreisebene, Qualifizierungsmaßnahmen über die Volkshochschule und die Vermittlung von Ehrenamtlichen über eine Freiwilligenagentur. Gerade in Flächenkreisen bietet sich eine Vernetzung bei der Etablierung einer Engagementförderung an.

Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit und bedarfsgerechtes Handeln sind Garanten für Akzeptanz. Deshalb sollte von Beginn an klar kommuniziert werden, dass die Strukturen dauerhaft angelegt sind, sich vor allem am Bedarf der Engagierten orientieren und eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Angeboten bieten.

Analyse: Status quo und Entwicklungspotential

Dazu hilft eine Analyse der Situation vor Ort. Die benannten Stärken, Schwächen skizzieren den Status quo, die Chancen und Risiken zeigen das Entwicklungspotential. Gleichzeitig kann die Analyse die Basis für die künftige Vernetzung zwischen relevanten Akteuren sein. Sie sorgt für eine transparente Herangehensweise und schafft zudem einen Überblick über die engagementfördernde Landschaft vor Ort. Vier Fragen sind dabei besonders wichtig:

  1. Welche engagementfördernden Einrichtungen, Institutionen und Stellen gibt es?
  2. Welche Zielgruppen werden durch diese Stellen angesprochen?
  3. Welche Leistungen bieten diese Stellen an?
  4. Welche engagementfördernde Infrastruktur ist darüber hinaus vorhanden?

Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und die Analyse der vorhandenen Strukturen geben Input für die Formulierung von Herausforderungen, Zielen und Visionen. Die sollten kurz und möglichst konkret gefasst werden und unter den gegebenen Rahmenbedingungen auch realistisch erreichbar sein.

Bedarfe: Was wird gebraucht?

Bedarfe können nur identifiziert werden, wenn die Engagierten konsequent eingebunden sind, z.B. durch direkte Beteiligung in Form von (Online-) Befragungen, Interviews oder Bürgerwerkstätten. Das schafft Vertrauen, Transparenz und Akzeptanz.

Konzept: Welche Maßnahmen leiten sich daraus ab?

Situationsanalyse, Bedarfsermittlung und die Formulierung von Visionen und Zielen ergeben die Ansatzpunkte, um ein nachhaltiges und passgenaues Konzept zur hauptamtlichen Engagementförderung zu entwickeln sowie Aufgaben und Maßnahmen zu definieren. Allerdings folgen viele Prozesse keinen starren Vorgaben und Plänen, sondern sind stets in der (Weiter-) Entwicklung.

Ein Büro zur Förderung des Ehrenamts sollte unabhängig von der Landkreisgröße mit mindestens zwei Mitarbeitern besetzt werden. Dadurch ist eine lokale Erreichbarkeit und Abdeckung von Engpasszeiten sichergestellt. Zwei Mitarbeiter ermöglichen außerdem eine bessere Arbeitsteilung und Spezialisierung. Auch zeitliche Flexibilität ist wichtig, da ehrenamtliche Arbeit außerhalb der Bürozeiten stattfindet.

↓ Kernkompetenzen von Ehrenamtskoordinatoren (PDF)

Der finanzielle Rahmen sollte neben den Personalkosten auch Mittel für Veranstaltungen, Qualifizierung, Öffentlichkeitsarbeit, Dienstreisen und Ausstattung enthalten

Ist neues Personal eingestellt, sollte es sich in den ersten Wochen intensiv mit dem Konzept auseinandersetzen und eventuell Justierungen vornehmen. Bei der Arbeitsplanung helfen Werkzeuge aus dem Projektmanagement. Strategie-, Zeit-, Kosten- und Meilensteinpläne erleichtern die Erstellung einer Arbeitseinteilung und bieten eine gute Übersicht. Teamarbeit, Meilenstein- und Strategieplanung können darüber hinaus erheblich durch das Nutzen von digitalen Tools erleichtert werden.

Absprachen sind das A und O

Ein guter und kontinuierlicher Austausch mit allen Beteiligten ist für die Ehrenamtsunterstützung unabdingbar. Einbezogen werden sollten:

Eigene Verwaltung

In den meisten Kommunalverwaltungen gibt es verschiedene Abteilungen, die direkt oder indirekt in die Engagementförderung involviert sind. Um Doppelstrukturen und Konflikte zu vermeiden und stattdessen Kräfte zu bündeln und Synergien zu nutzen, muss man diese Strukturen und Verantwortlichkeiten kennen und mit den maßgeblichen Verwaltungsstellen einen regelmäßigen Austausch pflegen. Wichtig ist eine klare Abgrenzung der Aufgaben voneinander.

Externe fördernde Stellen

Gegebene Strukturen und Institutionen außerhalb des Landkreises müssen identifiziert und passende Netzwerkpartner gefunden werden. Eine Kontaktaufnahme sollte dabei stets mit einem konkreten Ziel erfolgen: Wo gibt es Ansätze einer Zusammenarbeit? Wie stellt man sich die Zusammenarbeit bestenfalls vor?

Multiplikatoren einbinden

Einzelpersonen, die jahrelange Erfahrung mit bürgerschaftlichem Engagement mitbringen und in ihrem Bereich von hoher Bekanntheit sind, können für den Erfahrungsaustausch und die passgenaue Angebotsentwicklung sowie die Etablierung der Stelle von großer Bedeutung sein. Engagementförderung erfordert Zusammenarbeit und keine Einzelkämpfer.

Einbindung der Engagierten

Damit die Angebote der Stelle zu dem Bedarf der Engagierten passen, muss dieser nicht nur ermittelt, sondern das Ergebnis regelmäßig aktualisiert werden. Digitale Tools erleichtern auch hier die Arbeit. Darüber hinaus ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit essenziell für den Erfolg der Stelle.

➜ Beispiele aus der Praxis

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde hat sich entschieden, die Durchführung des Modellprojekts an zwei Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege zu übertragen. Langjährige, gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Brücke Rendsburg-Eckernförde e.V. und dem Diakonischen Werk des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde gGmbH in der Ehrenamtsberatung gaben dazu den Anlass. Mit jedem Projektpartner wurde ein Mittelweiterleitungsvertrag geschlossen. Dieser beinhaltet alle Pflichten, die sich aus dem Zuwendungsbescheid ergeben, sowie den jeweils weitergeleiteten Förderbetrag pro Projektjahr. Eine jährliche Berichtspflicht gegenüber dem Sozialausschuss des Kreistages sowie die Einrichtung eines Steuerungsgremiums, das sich halbjährlich trifft und mit Vertreterinnen der drei beteiligten Organisationen besetzt ist, wurden vereinbart. Monatliche Projekttreffen und ein Qualitätsmanagement ergänzen den organisatorischen Rahmen.

Eine weitere Alternative für die direkte Beratung von Vereinen findet sich im Landkreis Göttingen: Neben der Servicestelle Bürgerschaftliches Engagement mit Sitz in Göttingen wird in der Stadt Osterode am Harz in Kooperation mit der Gemeinde Bad Grund (Harz) eine regionale Koordinationsstelle erprobt, die als Anlaufstelle für Vereine und Verbände vor Ort agiert. Vorteil ist, dass die Wege der Engagierten zur Beratung deutlich kürzer sind und der ortskundige Mitarbeiter der Koordinationsstelle mit den regionalen Gegebenheiten vertraut ist. Aufgaben sind insbesondere Beratungen zur Gründung, Fusion oder auch Auflösung von Vereinen, Kriseninterventionen und die Durchführung von Workshops zur Organisationsentwicklung. Die Koordinationsstelle und die Servicestelle arbeiten Hand in Hand.

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald wird neben den Beratungsgesprächen in den Räumlichkeiten des Verwaltungsstandortes vor allem die Möglichkeit eines direkten Austausches vor Ort als äußerst positiv wahrgenommen. Das Angebot einer aufsuchenden Beratung durch die Projektmitarbeiter wird von den ehrenamtlich Engagierten gern in Anspruch genommen. Durch das Entfallen der Fahrtzeiten und den damit reduzierten Mehraufwand bleibt wertvolle Zeit für das Ausüben der ehrenamtlichen Tätigkeit. Für eine Erreichbarkeit des Büros erfordert dieses Konzept eine Mehrpersonenbesetzung, da je nach Größe des Landkreises längere Fahrtzeiten für die Termine eingeplant werden müssen.

Die Freiwilligenagentur des Landkreises Regensburg hat einen ihrer Arbeitsschwerpunkte auf die Unterstützung und Stärkung von Vereinen gelegt. Ihre 2015 gestartete Vereinsschule gilt als die Fortbildungsreihe für Ehrenamtliche in der Region. Ihr Projekt „digital verein(t)“ versucht, Vereine auf dem Weg zur Digitalisierung ihrer Arbeit zu begleiten. Das im Rahmen von „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ umgesetzte Projekt „Das fliegende Lehrerzimmer – Vereinscoaching im ländlichen Raum“ zielt darauf ab, Vereine vor Ort in den Gemeinden individuell und passgenau beim Stemmen ihrer Herausforderungen zu unterstützen und sie auf ihrem Weg in die Zukunft zu begleiten.

Vereinsschule | Freiwilligenagentur Landkreis Regensburg (↗ freiwilligenagentur-regensburger-land.de)

digital verein(t) | Freiwilligenagentur Landkreis Regensburg (↗ freiwilligenagentur-regensburger-land.de)

Vereins-Coaching im Landkreis Regensburg | Freiwilligenagentur Landkreis Regensburg (↗ freiwilligenagentur-regensburger-land.de)

Mit Start der Kampagne „Ehrenamt des Monats“ wurde im November 2021 eine neue Plattform geschaffen, um das ehrenamtliche Engagement im Erzgebirgskreis stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Bürgerinnen und Bürger können Einzelpersonen, Vereine und Initiativen vorschlagen, die sich überwiegend im Erzgebirgskreis ehrenamtlich engagieren. Durch eine Zusammenarbeit mit regionalen Medien erhält das Engagement maximale Aufmerksamkeit und zeigt, wie facettenreich sich Freiwillige einsetzen. Neben der erzgebirgischen Holzfigur „HelD“ (Helfen und Danken) erhalten die Preisträger eine Urkunde sowie eine Einladung zum großen Regionalpreis des Erzgebirgskreises, dem ERZgeBÜRGER.

↗ ehrenamt.erzgebirgskreis.de/edm
↗ Imagefilm

Mitmachen, sich einsetzen, etwas bewegen – freiwilliges Engagement spielt in Waldeck-Frankenberg eine wichtige Rolle. Damit dies so bleibt, bietet der Landkreis unter dem Slogan „Ehrenamt? Läuft!“ eine breite Palette an Unterstützungsangeboten, zu denen neben hauptamtlichen Projektmitarbeiterinnen auch das Engagementportal als digitale Anlaufstelle zählt:

↗ www.ehrenamt-wafkb.de

Auf der nutzerfreundlichen Webseite können sich Interessierte über aktuelle Themen und Veranstaltungen informieren, Materialien abrufen und vieles andere mehr. Um das Mitein-ander zwischen Hauptamt und Ehrenamt zu unterstreichen, wurde das Engagementportal mit Bildern von Engagierten aus Waldeck-Frankenberg gestaltet, was einen kleinen Einblick in die große Vielfalt der Engagementkultur vor Ort gewährt. Unverzichtbar ist zudem das einprägsame Logo, welches sich neben der Webseite bereits als Markenzeichen für „Ehrenamt? Läuft!“ etabliert hat.

Sowohl die Webseite als auch das Logo haben eine Medienagentur in Anlehnung an das Corporate Design des Landkreises entwickelt. Der Prozess erfolgte in enger Abstimmung mit den zuständigen Fachdiensten der Kreisverwaltung.

Downloads