Grafik mit grünem Hintergrund und einer gezeichneten Glühbirne. Text: #EngageiertGeforscht Bundesvereinigung kulturelle Kinder- & Jugendbildung. Freiwilliges Engagement in Kultur. Teilhabe, Beteiligung, Potenzial. Studienbericht

Schlagworte

#kulturellesEngagemente #Bildung #Teilhabe

Personen/Beteiligte Organisationen:

Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) in Kooperation mit Dr.in Mareike Alscher

Projektlaufzeit:

September – Dezember 2021 (Förderung DSEE) sowie Januar – März 2022 (Förderung BKJ)

Was haben Sie konkret untersucht?

Der Freiwilligensurvey 2019 wurde speziell zum freiwilligen Engagement im Bereich Kultur und Musik ausgewertet. Dabei standen insbesondere förderliche und hinderliche Rahmenbedingungen, sozial-strukturelle Unterschiede mit besonderem Fokus auf das Merkmal Bildung im Mittelpunkt der Analyse zum kulturellen Engagement.

Was sind die drei spannendsten Ergebnisse?

  • Der Engagementbereich Kultur und Musik ist nachgefragt: Die Engagementquote Kultur-Engagierter* ist von 7,8 Prozent im Jahr 2014 auf 8,6 Prozent im Jahr 2019 gestiegen.
  • Die digitale Durchdringung des Engagemensbereichs Kultur und Musik ist auf dem Vormarsch. Die deutliche Mehrheit der Kultur-Engagierten* greift auf das Internet zurück (64,5 %) und hebt sich damit von den Engagierten insgesamt (57 %) ab.
  • Kultur-Engagierte* wenden sich mit ihrer Tätigkeit zunehmend an marginalisierte Personengruppen. Seit 2014 lässt sich z. B. ein Anstieg des kulturellen Engagements für finanziell Benachteiligte, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte nachweisen. Diese wurden im Jahr 2014 von 8 Prozent und im Jahr 2019 von 14 Prozent der Kultur-Engagierten* als Zielgruppe ihres Engagements benannt.

Welche Zahl ist brisant?

Unter den 46 Mittlerorganisationen gibt es allein sieben verschiedene Rechtsformen.

Was war Ihr “Aha-Moment”?

„Durch die gesonderte Datenauswertung für den Bereich Kultur und Musik können die gewonnenen Erkenntnisse jenen zur Verfügung gestellt werden, die praktisch mit spezifischen Fragen der kulturellen Engagementgestaltung und -förderung zu tun haben. Diese zweckorientierte Art der Datennutzung macht Freude!“

Dr. M. Alscher

Was …

 … kann die Politik aus den Erkenntnissen lernen?
Freiwilliges Engagement in Kultur braucht Bürokratieentlastung und Rechtssicherheit sowie fördernde und wertschätzende Rahmenbedingungen, um seine Wirkung zu entfalten.
Kultur-Engagierte wollen ernst gemeinte Angebote der Beteiligung und Mitwirkung: Was sie originär betrifft, sollte auch von ihnen mitgestaltet und mitverantwortet werden.
Kulturvereine benötigen Ressourcen und fachliches Coaching zur Bewältigung anstehender Transformationsprozesse wie Inklusion, Nachhaltigkeit und Digitalität.

… können Engagement-fördernde Organisationen lernen?
Kulturelle Engagementstrukturen müssen überprüfen, inwieweit sie die Gesellschaft abbilden und wer bisher von ihnen nicht angesprochen wird.
Kultur-Engagierte unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Motivation, ihrer Bildungswünsche und ihrer Engagementerfahrungen. Deshalb bedarf es bei der Bindung von Engagierten eines differenzierten Vorgehens, das die jeweiligen Bedürfnisse in den Blick nimmt.
Digitalisierung benötigt die Sicherung digitaler Teilhabe, die Beziehungspflege mit freiwillig Engagierten und die Koordination von kurzzeitigem digitalem Engagement.