Unser Arbeitsprogramm 2024
Arbeitsprogramm 2024
In einer Zeit, die geprägt ist von tiefgehenden Veränderungsprozessen, wie dem digitalen Wandel, der Klimakrise und den Herausforderungen im gesellschaftlichen Zusammenhalt, gestalten engagierte Menschen unsere Gesellschaft und ihre Entwicklung – oft im Kleinen und manchmal im Großen. Häufig innovativ und immer mit viel Herzblut. Die Stiftung setzt ihre Mission fort, die Zivilgesellschaft in Zeiten großer Transformationsprozesse zu begleiten und das bürgerschaftliche Engagement und Ehrenamt zu stärken. Hierzu bündelt die Stiftung ihre Angebote und schafft Synergien, um ihre umfassenden Service-, Beratungs- und Förderangebote der Zivilgesellschaft zur Verfügung zu stellen und sie dabei zu unterstützen, den Herausforderungen mit Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Resilienz zu begegnen. Dabei nimmt die Stiftung fünf Schwerpunktthemen in den Blick, die für das bürgerschaftliche Engagement und Ehrenamt zugleich Herausforderungen aber auch Chancen sind. Sie wird hierzu ihre Förder- und Unterstützungsprogramme modular aufeinander aufbauen:
- Qualifizieren, beraten & begleiten
- Vernetzung & Wissenstransfer
- Innovationen fördern & Strukturen stärken
Im Sinne des kooperativen Ansatzes der Stiftung sollen diese Angebote auch im kommenden Jahr im engen Austausch mit den Zielgruppen entwickelt werden, um möglichst bedarfsgerecht zu unterstützen. Dies wird sie in Zusammenarbeit und Abstimmung mit bestehenden Bundes- und Landesprogrammen, Strukturen und Akteuren der Zivilgesellschaft, der Landkreise und der Kommunen praktizieren – so werden Doppelstrukturen vermieden sowie Teilhabe und Partizipation gelebt. Einen Schwerpunkt bildet hier die Stärkung von Engagementstrukturen in strukturschwachen und ländlichen Räumen. Die begonnene Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft in trisektoralen Netzwerken wird fortgesetzt. Eine besondere Rolle kommt den drei Fachbeiräten der Stiftung zu. Sie begleiten die Stiftung und geben Empfehlungen ab, die in die Entwicklung der Stiftungsarbeit einfließen.
Im Jahr 2024 wird die DSEE in ihren fünf Schwerpunkten folgende Maßnahmen umsetzen:
1. Digitalisierung und Verbreitung sozialer Innovationen in Transformationsprozessen:
Die Stiftung wird das Programm „transform_d“ weiterführen und ausbauen, um innovative Ansätze im bürgerschaftlichen Engagement und Ehrenamt zu fördern und zu verbreiten, die auf die Herausforderungen der Digitalisierung, der Klimakrise und des gesellschaftlichen Zusammenhalts reagieren. Begleitend dazu baut die Stiftung Austausch- und Wissenstransferformate aus, um eine Vielzahl an Engagierten in den Transformationsprozessen zu befähigen, entsprechende eigene, wirksame Wege zu gehen. Auch das erfolgreiche Förderprogramm „100xDigital“ wird fortgesetzt, um Organisationen bei ihren digitalen Herausforderungen zu begleiten. Die Förderung von digitalen und sozialen Innovationen durch Erforschung, Vernetzung und Etablierung eines Ökosystems sektorenübergreifender Akteure, etwa durch den Aufbau eines Pro Bono Netzwerks und der Erprobung neuer Förderformate, wie Matching-Fonds, wird fortgesetzt.
2. Gesellschaftlichen Zusammenhalt und wirksame Strukturen stärken:
Die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und Ehrenamts in strukturschwachen und ländlichen Regionen wird insbesondere durch das „Mikroförderprogramm“ und das Unterstützungsprogramm „Engagiertes Land“ weitergeführt. Zudem beteiligt sich die Stiftung an Programmen, die gemeinsam mit Partnern, wie privaten Stiftungen oder Bundesländern, gestaltet und umgesetzt werden, wie etwa die „Engagierte Stadt“ oder „Neulandgewinner“.
Die Zusammenarbeit mit den Ländern soll weiter gestärkt und ausgebaut werden. Hierfür sollen Formen der kooperativen Zusammenarbeit mit einzelnen Bundesländern pilotiert werden.
Zur Stärkung von ländlichen und strukturschwachen Regionen wird die DSEE zudem bei Forschungsvorhaben einen besonderen Fokus auf diese Regionen legen. Somit lassen sich Hinweise zur Stärkung von Engagement und Ehrenamt in ländlichen und strukturschwachen Räumen ableiten.
Die Stiftung plant ein Unterstützungsprogramm für die kommunale Ebene im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten mit Schwerpunkt auf Kommunen in ländlichen und strukturschwachen Räumen. Ziel ist es, kommunale Engagementförderung langfristig zu stärken und den Wissenstransfer zu fördern. Adressaten sind die Verwaltungen und politischen Repräsentanten auf Gemeindeebene. Grundlage des Programms bietet eine umfangreiche Studie zur kommunalen Engagementförderung.
3. Bürokratische Belastungen reduzieren, bürgerschaftliches Engagement anerkennen und wertschätzen:
Die DSEE wird Informationen zu bürokratischen Belastungen von bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt bündeln, aufbereiten und Lösungsvorschläge erarbeiten. Anhand von Pilotvorhaben soll die bürokratische Entlastung von Organisationen ermöglicht werden. Begleitende Forschung hierzu wird die Wirkung der Pilotvorhaben aufzeigen.
Die DSEE entwickelt weiterhin Anerkennungsformate für beispielhafte und vorbildliche Konzepte und Vorhaben im Engagement und Ehrenamt. Dazu gehört die Einladung von Engagierten und Ehrenamtlichen zu hochkarätigen Events in Sport, Kultur und Freizeit.
Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland würdigt die DSEE das vielfältige Engagement in ländlichen Regionen Ostdeutschlands mit dem Wettbewerb „machen!2024“. Darüber hinaus wird sie die Partnerschaft mit dem Deutschen Engagementpreis fortführen und zur wirkungsvollen Weiterentwicklung beitragen.
4. Diversität stärken – Nachwuchs gewinnen:
Die DSEE wird das Programm „FuturE“ fortsetzen und junge engagierte Führungskräfte im Ehrenamt in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung unterstützen. Das Programm soll weiterentwickelt werden, um weitere Zielgruppen zu erreichen, wie beispielsweise lebensältere Engagierte. Zudem wird ein Unterstützungsangebot aufgebaut, um Vereine und Organisationen bei der Gewinnung und langfristigen Bindung von Engagierten zu unterstützen und die Diversität im Engagement auszubauen.
5. Wissen schaffen und verbreiten:
Die Wissensbasis zu übergreifenden Themen des Ehrenamtes und bürgerschaftlichen Engagements wird erweitert, indem die Stiftung die kooperative Plattform „Volunteer Akademie“ aufbaut. Diese wird vor, während und nach der Fußball-Euro 2024 in Deutschland einen digitalen Ort schaffen, der Bildungsangebote bündelt, sichtbar macht und digitale Formen der Anerkennung der Engagierten bundesweit bereitstellt. Darüber hinaus werden soziale und ökologische Nachhaltigkeitsthemen und -ziele an Engagierte vermittelt und explizite Qualifizierungsformate für weiteres Engagement gestaltet. Auch das erfolgreiche #DSEEerklärt-Fortbildungsprogramm wird stetig bedarfsgerecht weiterentwickelt. Die „Volunteer Akademie“ wird zur Wissens- und Lernplattform der DSEE weiterentwickelt und so neue digitale Heimat der DSEE-Lernangebote. Die 1:1-Beratung in den Bereichen Fundraising und Fördermittelakquise, rechtliche Fragestellungen und Versicherungsfragen werden fortgeführt und erweitert. Auch Themen rund um den Alltag der Engagierten (z. B. zu Nachwuchsgewinnung, Digitalisierung und Energiefragen) werden systematisch und stärker als bislang sichtbar in die Beratungsangebote der DSEE aufgenommen und als Fachinformationen auf der Internetseite zugänglich gemacht.
Schließlich soll ein niedrigschwelliges Ehrenamtsfortbildungsprogramm, bestehend aus Fahrsicherheitstraining, Selbstverteidigungs- und Erste-Hilfe-Kursen, konzipiert und erprobt werden, das in Kooperation mit Partnerorganisationen Vor-Ort-Formate für Ehrenamtliche aus unterschiedlichen Bereichen schafft.
Im Bereich der rechtlichen und bürokratischen Rahmenbedingungen des Engagements sowie im Bereich der Engagementförderung und Nachwuchsgewinnung sollen offene Veranstaltungsformate geschaffen werden, in denen aktuelle Entwicklungen diskutiert, Wissen und gute Praxis verbreitet sowie neue Modelle vorgestellt werden.
Die DSEE initiiert und fördert Forschungsvorhaben, um so evidenzbasiert Engagement zu stärken und Transformationsprozesse zu ermöglichen. Die Forschungsvorhaben befassen sich entweder selbst mit Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Transformationsprozesse oder regen aufgrund konkreter Handlungsempfehlungen Veränderungsprozesse in der Zivilgesellschaft an.
Die DSEE bringt sich weiterhin intensiv in den Prozess zur Schaffung einer neuen Engagementstrategie des Bundes ein.
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