Unser Arbeitsprogramm 2025

Arbeitsprogramm 2025

Im fünften Jahr ihres Bestehens wird die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ihren Kurs fortsetzen und sich zu einer noch stärkeren und wirksameren Partnerin für das bürgerschaftliche Engagement und Ehrenamt in Deutschland entwickeln. Aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen und einem starken Stiftungsteam wird die Stiftung neue Wege beschreiten, um bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in all seinen Facetten zu fördern und bei der Weiterentwicklung zu unterstützen.

Um den Herausforderungen einer sich wandelnden Welt besser begegnen zu können, wird die DSEE im Jahr 2025 verstärkt auf die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen setzen. Durch den Aufbau neuer strategischer Partnerschaften mit Unternehmen, staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Akteuren wird sich die Stiftung dafür einsetzen, dass das Ehrenamt Zugang zu notwendigen Mitteln und das Fachwissen verfügt, um auch in Krisenzeiten handlungsfähig zu bleiben.

Durch den Ausbau digitaler Angebote, die Förderung von Vielfalt, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt vor Ort sowie die Stärkung von Strukturen und Innovationen wird die DSEE eine zentrale Rolle bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Zivilgesellschaft spielen. Gemeinsam mit Engagierten aus allen Regionen, insbesondere strukturschwachen ländlichen Gebieten sowie allen Teilen der Gesellschaft wird die Stiftung dazu beitragen, dass das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland auch in Zukunft auf Wachstumskurs geht.

Das Arbeitsprogramm für 2025 legt den Fokus auf sechs zentrale Schwerpunkte, die sich den aktuellen Herausforderungen annehmen und gleichzeitig zukunftsorientierte Lösungen anbieten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Qualifizierung und Beratung engagierter Personen, die Förderung des Wissenstransfers und der Vernetzung sowie die Stärkung der Resilienz des Ehrenamtes. Besonders die Gewinnung von Nachwuchs, die Nutzung digitaler Potenziale und die Stärkung des Engagements in strukturschwachen und ländlichen Regionen sind wichtige Handlungsfelder, die wir mit gezielten Maßnahmen angehen. Dabei analysiert und evaluiert die DSEE die Wirkungen ihrer Aktivitäten. Diese Ergebnisse fließen ebenso in die Stiftungsarbeit ein, wie die durch interne Analysen der Engagementlandschaft insgesamt gewonnenen Erkenntnisse.

Wir möchten sicherstellen, dass die herausragende Arbeit der vielen Freiwilligen sichtbar wird und die ihnen gebührende Anerkennung erfährt.

Mit unserem Programm für 2025 schaffen wir die Rahmenbedingungen, um Engagement und Ehrenamt in Deutschland nachhaltig zu fördern und weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit unseren Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wollen wir die Strukturen stärken, die es ermöglichen, dass sich Menschen weiterhin aktiv für das Gemeinwohl einsetzen können.

Im Jahr 2025 wird die DSEE in ihren sechs Schwerpunkten folgende Maßnahmen umsetzen:

1. Qualifizieren und Beraten: Orientierung und Wissen für Engagierte

Die Wissensbasis zu übergreifenden Themen des Ehrenamtes und bürgerschaftlichen Engagements wird erweitert. Das erfolgreiche #DSEEerklärt-Fortbildungsprogramm wird stetig bedarfsgerecht weiterentwickelt. Gemeinsam mit den Online-Konferenzen der DSEE und Bildungsangeboten innerhalb der Förderprogramme entsteht so ein thematisch breites Qualifizierungsangebot für Engagierte. Die im Jahr 2024 aufgebaute Wissens- und Lernplattform Volunteer Akademie der DSEE wird weiterentwickelt und so neue digitale Heimat vieler dieser Lernangebote. Die 1:1-Beratung in den Bereichen Fundraising und Fördermittelakquise, rechtliche Fragestellungen und Versicherungsfragen sowie die Förderdatenbank werden erweitert und ausgebaut. Hierzu soll auch die Wissensbasis mittels angemessener Informationsformate, wie Flyern analog und digital, verbreitert werden. Das Thema Schutz von Engagierten vor Bedrohungen und Gewalt wird die DSEE weiterverfolgen und sich mit anderen Akteuren noch stärker dazu vernetzen, um weiterhin Angebote für Engagierte zu schaffen. Auch Themen rund um den Alltag der Engagierten (z. B. zu Nachwuchsgewinnung, Digitalisierung und Energiefragen) werden systematisch und stärker als bislang sichtbar in die Beratungsangebote der DSEE aufgenommen und als Fachinformationen auf der Internetseite sowie analog zugänglich gemacht.

Schließlich soll ein niedrigschwelliges Ehrenamtsfortbildungsprogramm bestehend aus Fahrsicherheitstraining, Selbstverteidigungs- und Erste-Hilfe-Kursen, fortgeführt werden, das in Kooperation mit Partnerorganisationen Vor-Ort-Formate für Ehrenamtliche aus unterschiedlichen Bereichen schafft.

2. Vernetzung und Wissenstransfer: Gemeinsam wirken für ein resilientes Ehrenamt

Die Zusammenarbeit mit Bund, Ländern, Kommunen und Wirtschaft soll konzeptionell neu aufgestellt und verstetigt werden. Die Formen der kooperativen Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft sollen in ihrer Vielfalt ausgebaut werden. Hierzu soll vor allen Dingen die Zusammenarbeit mit den Ländern im Bildungsbereich in Form von gemeinsamen Veranstaltungen ausgebaut werden und die Verweisberatung auf Angebote der Länder und der Wirtschaft (Pro-Bono) verbessert werden. Mit den Kommunen wird ein vertieftes Fortbildungsformat kooperativ entwickelt.

Gemeinnützige Organisationen haben nicht immer Zugang zu professionellen Marketing-, Personal-, Technologie- oder Projektmanagementressourcen, die sie benötigen, um ihre gemeinnützigen Zwecke zu verwirklichen. Die DSEE wird neben den bereits bestehenden Maßnahmen weitere entwickeln, um Organisationen bei dieser Organisationsentwicklungsaufgabe zu unterstützen. Ein Baustein sieht vor, Roundtables mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern zu veranstalten, die Probono-Aktivitäten und weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Zivilgesellschaft anstreben oder diese erweitern wollen. Das Ziel ist zum einen Best-Practice aus der engagierten Unternehmenswelt sichtbar zu machen und den Wissenstransfer und das gegenseitige Verständnis über die Sektoren hinweg zu stärken. Zum anderen sollen Ressourcen aus Unternehmen, wie etwa Zeit-, Geldoder Sachspenden, sowie deren Einsatz in den weiteren Aufbau eines Pro Bono Netzwerks in Deutschland einfließen. Hierzu soll eine wissenschaftliche Untersuchung aufzeigen, welche Beratungsangebote die DSEE in diesem Themenfeld in Zukunft aufbauen soll, um Kooperationen von Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft wirksam zu ermöglichen.

Die Stiftung möchte in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden auf Landesund Bundesebene, das Unterstützungsprogramm “#kommunalEngagiert” für die kommunale Ebene im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten mit Schwerpunkt auf Kommunen in ländlichen und strukturschwachen Räumen ausbauen. Grundlage hierfür bietet u.a. eine durch die DSEE erstellte Studie zur kommunalen Engagementförderung. Ziel ist es, kommunale Engagementförderung langfristig zu stärken und den Wissenstransfer zu fördern. Adressiert werden die Verwaltungen, Akteure der Engagementförderung und politische Repräsentanten auf kommunaler Ebene.

Im Bereich der rechtlichen und bürokratischen Rahmenbedingungen des Engagements sowie im Bereich der Engagementförderung, des Fundraisings und der Nachwuchsgewinnung sollen offene Veranstaltungsformate geschaffen oder beispielsweise die Reihe “Recht verständlich” in Zusammenarbeit mit den Bundesländern dezentral fortgeführt werden. In den Veranstaltungen sollen aktuelle Entwicklungen diskutiert, Wissen und gute Praxis verbreitet sowie neue Modelle vorgestellt werden.

Die DSEE wird Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in anderen EU-Staaten in den Blick nehmen und Formate entwickeln, die es freiwillig Engagierten in Deutschland ermöglicht, vom Blick über Ländergrenzen hinweg für die eigene Arbeit vor Ort zu profitieren.

Die DSEE initiiert und fördert Forschungsvorhaben, um so evidenzbasiert Engagement zu stärken und Transformationsprozesse zu ermöglichen. Die Forschungsvorhaben befassen sich entweder selbst mit Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Transformationsprozesse oder regen aufgrund konkreter Handlungsempfehlungen Veränderungsprozesse in der Zivilgesellschaft an.

Die DSEE bringt sich weiterhin intensiv in den Prozess zur Schaffung einer neuen Engagementstrategie des Bundes sowie auf dem Weg der Umsetzung dieser aktiv ein.

3. Nachwuchs gewinnen, Hürden abbauen: Engagement zukunftsfest machen

Die DSEE wird das Programm „FuturE“ fortsetzen und engagierte Führungskräfte im Ehrenamt in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung unterstützen. Zudem wird ein erster Pilot eines Innovationssprints #JoinUs (Arbeitstitel) aufgesetzt, um zehn konkrete und umsetzbare Methoden der Nachwuchsgewinnung zu entwickeln und zu erproben. Diese Lösungen sollen sodann als Transferkonzept Vereinen, Verbänden und anderen gemeinnützigen Organisationen als Instrument der eigenen Nachwuchsgewinnung dienen.

Die DSEE wird Informationen zu bürokratischen Belastungen von bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt bündeln, aufbereiten und Lösungsvorschläge erarbeiten. Sie arbeitet hierbei eng mit BMI, BMFSFJ und BMEL zusammen. Anhand von Pilotvorhaben soll die bürokratische Entlastung von Organisationen ermöglicht werden. Begleitende Forschung hierzu wird die Wirkung der Pilotvorhaben aufzeigen.

4. Digitalisierung nutzen und soziale Innovationen verbreiten: Wirksames Engagement in Transformationsprozessen hebeln

Die Stiftung wird das Programm „transform_D“ weiterführen und ausbauen, um innovative Ansätze im bürgerschaftlichen Engagement und Ehrenamt zu fördern und zu verbreiten, die auf die Herausforderungen der Digitalisierung, der Klimakrise und des gesellschaftlichen Zusammenhalts reagieren. Begleitend dazu baut die Stiftung Austausch- und Wissenstransferformate, auch in bestehenden Förderprogrammen, aus, um eine Vielzahl an Engagierten in den Transformationsprozessen zu befähigen, entsprechende eigene, wirksame Wege zu gehen. Auch das erfolgreiche Förderprogramm „100xDigital“ wird fortgesetzt, um Organisationen bei ihren digitalen Herausforderungen zu begleiten. Die Förderung von digitalen und sozialen Innovationen durch Erforschung, Vernetzung und Etablierung eines Ökosystems sektorenübergreifender Akteure und der Erprobung neuer Förderformate, wie etwa dem #ZukunftsWIRkungsfonds oder Matching-Funds, wird fortgesetzt.

5. Potentiale heben und Strukturen stärken: Engagementförderung in strukturschwachen und ländlichen Räumen

Die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und Ehrenamts in strukturschwachen und ländlichen Regionen wird insbesondere durch das „Mikroförderprogramm“ und das Unterstützungsprogramm „Engagiertes Land“ weitergeführt. Das Programm „initiativ!“ soll – ein positives Evaluierungsergebnis vorausgesetzt – weiterentwickelt werden. Zudem beteiligt sich die Stiftung an Programmen, die gemeinsam mit privaten Stiftungen oder Bundesländern gestaltet und umgesetzt werden, wie z.B. das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ und „Neulandgewinner“. Das Modell der Bürgerstiftungen soll insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen stärker bekannt gemacht und beim Aufbau unterstützt werden.

Die Zusammenarbeit mit den Bundesländern soll weiter gestärkt und ausgebaut werden.

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sollen Strukturen zur Engagementförderung in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit gestärkt werden.

6. Anerkennen und Wertschätzen: Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt bundesweit sichtbar machen

Die DSEE entwickelt weiterhin Anerkennungsformate für beispielhafte und vorbildliche Konzepte und Vorhaben im bürgerschaftlichen Engagement und Ehrenamt. Dazu gehört die Einladung von freiwillig Engagierten und Ehrenamtlichen zu hochkarätigen Events in Sport, Kultur und Freizeit.

Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland würdigt die DSEE das vielfältige Engagement in ländlichen Regionen Ostdeutschlands mit dem Wettbewerb „machen!2025“. Der “Deutsche Engagementpreis” wird konzeptionell neu aufgestellt und umgesetzt. Zur Würdigung des Engagements und zur Pilotierung neuer Anerkennungsformate soll die Zusammenarbeit mit externen Partnern, wie zum Bespiel dem Bundespräsidialamt, gesucht werden. Schließlich sollen auch die über 700 Preisausrichterinnen und Preisausrichter für Ehrenamtspreise zu Austauschformaten zusammenkommen, um die Vernetzung zu verbessern.

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