Gelbes Banner mit schwarzer Schrift. Text: Macht mit! 35 Jahre Friedliche Revolution, in der rechten unteren Ecke ist eine gezeichnete Blume zu sehen

Eure tollen Ideen und Veranstaltungsformate sind gefragt! Vor 35 Jahren fiel die Mauer zwischen den beiden Teilen Deutschlands. Er war das Ergebnis der Friedlichen Revolution in Ostdeutschland, während der mutige DDR-Bürgerinnen und Bürger für Freiheit und Veränderung auf die Straße gingen. Unter dem Motto „35 Jahre Friedliche Revolution: Feiern wir gemeinsam Demokratie und Freiheit!“ ruft Staatsminister Carsten Schneider, der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, dazu auf, das 35. Jubiläum der Friedlichen Revolution 1989 in ganz Deutschland zu feiern. Unter www.FriedlicheRevolution89.de findet ihr den Aufruf und weitere spannende Informationen.

Ihr plant am Wochenende vom 9. bis 10. November 2024 eine Aktion oder Veranstaltung, um an die Friedliche Revolution zu erinnern? Dann seid ihr herzlich eingeladen, diese Veranstaltung in den Veranstaltungskalender der Bundesstiftung Aufarbeitung einzutragen.

Ihr würdet gern etwas organisieren, benötigt jedoch noch ein wenig Inspiration? Die haben wir für euch!

Um die Erinnerung an diese Zeit zu pflegen, hat „machen!2024“ zum 35-jährigen Jubiläum eine eigene Wettbewerbs-Kategorie eingerichtet. Ausgezeichnet wurden zehn besonders bemerkenswerte Projektideen, die sich in unterschiedlichen Formaten mit der Friedlichen Revolution auseinandersetzen und die Gestaltungskraft der Menschen in Ostdeutschland in den Jahren nach 1990 würdigen. Fünf dieser Projekte möchten wir euch vorstellen.

Ein Farbfoto einer Demonstration mit Menschen aller Altersklassen, die Plakate hochhalten. Auf den Plakaten steht zum Beispiel: mit dem Kopf durch die "Wende" oder Volksauge sei wachsam!. Text auf dem Bild: 35 Jahre Friedliche Revolition: Feiern wir gemeinsam Demokratie und Freiheit! www.FriedlicheRevolution89.de

WISMARS FRIEDLICHE REVOLUTION

Kinderreporter fragen: Wie war das im Jahr 1989?

Der Verein „Licht am Horizont“ arbeitet mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Wismar. Sie haben beim geplanten Projekt eine Hauptrolle: als Kinderreporter sprechen sie mit älteren Menschen über die friedliche Revolution des Jahres 1989, als bis zu 50.000 Demonstrierende regelmäßig vor dem Rathaus zusammenkamen. Wie war das, wie erlebten sie den Mauerfall, haben sich ihre Hoffnungen erfüllt? Ergebnis, für jeden bei der 35. Jubiläumsfeier und im Internet hörbar, wird ein Podcast sein.

https://lichtamhorizontwismar.wordpress.com/

Eine Gruppe von 12 Menschen verschiedenen Alters, die in die Kamera winken und lächeln.

DORFKINO AM DOLLGOWER SEE

Filme und Gespräche im Natur-Theater 

Die Wiesen am Dollgower See im nördlichen Brandenburg geben ein prächtiges Natur-Theater ab, das bald genutzt wird. Im Spätsommer 2024 treffen sich erstmalig die Bewohnerinnen und Bewohner der nahen Ortschaften zu gemeinsamen Kinoabenden. „Umsonst und draußen“ gibt es kritische Filme aus DDR-Produktion sowie Filme und Dokumentationen über und aus der Wendezeit. Menschen aus dem Landkreis Oberhavel kommen dadurch ins Gespräch über diese Zeit, ihre Erfahrungen und ihre Lebenssituation.

https://heimatverein-dollgow.de/

mit Schilf bewachsenes Ufer eines kleinen Sees, im Hintergrund ein spätsommerlicher Laubwald und im Vordergrund eine große Liegewiese

ZEIT.ZEICHEN 89 IN DER OBERLAUSITZ!

Erinnerungsarbeit mit HIlfe von Graffiti 

Erinnerungsarbeit richtet sich in Ansprache und Methodik selten an Menschen mit Behinderungen. Das soll sich ändern. Ein dreitägiger Workshop für 25 Menschen mit Lernschwierigkeiten oder psychischen Erkrankungen wird Ursachen und Verlauf der Revolution von ’89 erarbeiten. Was sie lernen und denken, setzen die Teilnehmenden in eigene Graffiti um, die anschließend in einer Wanderausstellung mit Podiumsdiskussionen gezeigt werden. Echte Teilhabe, die zum Nachmachen anregt.

www.ibz-marienthal.de

Im Vordergrund sind Rebstöcke zu sehen. Von einem Weinberg herab ist eine renovierte Klosteranlage zu sehen, im Hintergrund Wald, Felder und Windräder.

GRENZWANDERN IN WENDEHAUSEN

Wie das Leben am „Todesstreifen“ war

Wie sich die deutsche Teilung vor 1989 angefühlt hat, ist für Jüngere kaum noch nachzuvollziehen. In Wendehausen (ausgerechnet…) steht noch ein Grenzturm, der zum damaligen „Todesstreifen“ zwischen Thüringen und Hessen gehörte. Der örtliche Heimatverein entwickelt eine multimediale Tour, die Interessierte mit Hilfe der Grenzwandler-App entlang der Grenze führt. Kern sind Interviews mit neun Zeitzeuginnen und -zeugen, Archivmaterial und Animationen, die die Realität der Teilung erlebbar machen.

www.grenzturm.eu

Ein Luftbild einer ehemaligen Grenzlandschaft, im Hintergund kahle Bäume, davor Felder mit erstem Grün. Unten rechts ist ein alter hellblauer Grenzturm der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu sehen. Auf der Linken Seite ist der Bildschirm eines Mobiltelefons zu sehen. Schwarz mit der Aufschrift "Herzlich Willkommen zum Grenzwandler. Für ide bestmögliche Erfahrung setze bitte jetzt einen Kopfhörer auf. Unten ist ein Button mit der Aufschrift "Weiter" zu sehen

NIKOLAIKIRCHE PW – ORT DER WENDE

Ein lebendiger Gemeinschaftsort des Erinnerns

Die Nikolaikirche Pasewalk ist als zentraler Ort der friedlichen Revolution 1989 für viele Menschen der Region ein Symbol für demokratisches Miteinander. Doch zuletzt stand sie leer. Das Projekt „KulturKirche Sankt Nikolai Pasewalk” macht sie seit 2021 wieder zum Gemeinschaftsort. Zum Wende-Jubiläum gibt es dort viele Veranstaltungen, wie etwa Treffen zwischen Schulklassen und Menschen, die die Wendezeit erlebt haben – denn das Wissen über Erfahrungen und Ideen der friedlichen Revolution gilt es zu erhalten.

Das Seiteneingangsportal einer Kirche ist zu sehen. Im unteren Bereich ist die Kirche auf Feldsteinen gebaut, im oberen Teil bestimmt Backsteingotik die Bauart