Das Programm „Engagiertes Land“
Die Strukturen von Engagement und Ehrenamt vor Ort zu stärken, ist eine gewaltige Aufgabe – zu groß und zu komplex, als dass eine Organisation sie im Alleingang bewältigen könnte. Es braucht Vereine und Initiativen, die mit Politik, Verwaltung und Wirtschaft in lokalen Netzwerken zusammenarbeiten.
Aus dieser Zusammenarbeit entstehen neue gemeinsame Ideen und werden Kräfte für deren Umsetzung gebündelt. In strukturschwachen Regionen ist dies besonders wichtig.
Unser Programm Engagiertes Land setzt genau hier an. Es fördert lokale Zusammenschlüsse für Engagement und Beteiligung in strukturschwachen Dörfern, Kleinstädten oder Gemeinden mit bis zu 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
58 Engagement-Netzwerke aus dem gesamten Bundesgebiet erhalten aktuell eine umfangreiche Förderung durch die DSEE. Eine Prozessbegleitung und Zukunftswerkstätten stärken sie beim Aufbau der Netzwerke. Ein Umsetzungsbudget ermöglicht die Weiterentwicklung des Netzwerks und das Durchführen gemeinsamer Maßnahmen zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, Ehrenamt und Beteiligung vor Ort. Aber nicht nur das Netzwerken vor Ort, sondern auch der bundesweite Austausch der geförderten Netzwerke untereinander: das gemeinsame Lernen und Teilen von Ideen.
Ihr wollt mehr über die Netzwerke und ihre Arbeit erfahren? Hier geht es zur Übersicht mit allen Netzwerken des Programms Engagiertes Land.
Programm-Partner
KONTAKT
Vernetzung - Voneinander lernen
Das Engagierte Land bringt die beteiligten Netzwerke regelmäßig zusammen, um das gemeinsame Lernen und den Ideenaustausch zu ermöglichen. Formate dafür sind:
- bundesweite Vernetzungstreffen
- digitale Stammtische auf der DSEE-Plattform „Digitales Dorf“
- Vorträge der Netzwerke bei bundesweiten Foren (Wissenstransfer und die Vernetzung nach außen)
- Vernetzung mit den Netzwerken der Programmpartner
Netzwerkstatt
Die Netzwerkstatt ist ein Workshop-Format, bei dem der Austausch über die aktuelle Zusammenarbeit und die zukünftige Entwicklung des Netzwerks im Zentrum steht. Egal, ob sich das Netzwerk gerade neu findet oder schon lange besteht – gemeinsam wird herausgefunden, was das Miteinander vor Ort ausmacht, was gut läuft und wo es vielleicht noch hakt. Angeleitet durch eine externe Moderation haben die Teilnehmenden Raum für gemeinsames Reflektieren und für das Entwickeln ihrer Zukunftsvision. Eine Netzwerkstatt gibt Aufschluss darüber, an welchen Stellen das Netzwerk sich weiterentwickeln möchte, und strukturiert den Weg zur Umsetzung.
Die Netzwerkstätten sind ein Angebot des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung.
Ansprechpartnerin
Sophie Scholz
Leitung Programm Engagiertes Land
Qualifizierung
Die fachliche Entwicklung der lokalen Netzwerke wird mit passgenauen Angeboten unterstützt.
Eine Kombination aus Online-Angeboten und Workshops im Rahmen der Vernetzungsveranstaltungen bietet eine vielfältige Auswahl an thematischen Weiterbildungen.
Zudem haben die Netzwerke Zugriff auf die Service- und Qualifizierungsangebote der DSEE, so zum Beispiel auf die kostenfreie und individuelle Fördermittelberatung, Rechtsberatung, Versicherungsberatung, aber auch die zahlreichen Online-Qualifizierungen und Konferenzen, die die Stiftung anbietet.
Landinventur
Basis der Netzwerkstätten ist die digitale Landinventur. Die Landinventur ist ein Bürgerwissenschaftsprojekt, mit dem die Menschen vor Ort ihre Dörfer selbst beschreiben können. Im Rahmen der Kooperation mit der DSEE wurde die Landinventur weiterentwickelt, als mobile App zur Verfügung gestellt und deutschlandweit freigeschaltet. So können Engagierte im ländlichen Raum überall in Deutschland von diesem Beteiligungs- und Datenerhebungswerkzeug profitieren. Es entsteht eine deutschlandweite Kartierung und ein einzigartiges Wissen über die Vielfalt der Dörfer im 21. Jahrhundert.
Die Landinventur ist ein Angebot des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung: www.landinventur.de
PLZ-Überprüfung
Hier können Sie prüfen, ob Ihr Ort in einem strukturschwachen ländlichen Raum liegt.
Veranstaltungen
Finanzielle Förderung
Geld ist nicht alles, aber ohne Geld lassen sich die meisten Ideen nur schwer umsetzen. Die beteiligten Netzwerke erhalten daher ein Umsetzungsbudget. Die Mittel können für die Weiterentwicklung des Netzwerkes verwendet werden (zum Beispiel Vernetzungsveranstaltung) sowie für Aktivitäten des Netzwerkes zur Förderung von Engagement, Ehrenamt und Beteiligung vor Ort (wie gemeinsame Ehrenamtsbörsen, Öffentlichkeitsarbeit oder der Aufbau einer Ehrenamts-Koordinierungsstelle). Das Umsetzungsbudget beträgt bis zu 20.000 Euro im Jahr. Die Bewilligung der Zuwendung erfolgt als nicht rückzahlbarer Zuschuss im Wege einer Anteilsfinanzierung. Es muss ein finanzieller Eigenanteil durch die Zuwendungsempfängerinnen und Zuwendungsempfänger in Höhe von mindestens 10 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben erbracht werden.
Prozessbegleitung
Um die Entwicklung der Netzwerke in den teilnehmenden Orten sicherzustellen, werden sie durch eine externe Prozessbegleitung unterstützt. Die Prozessbegleitung ist eine individuelle Beratung, in deren Rahmen die Netzwerke an aktuellen Herausforderungen arbeiten. Eine Beraterin oder ein Berater strukturieren und moderieren den Prozess, in dem gemeinsam Strategien und Lösungen erarbeitet werden, um die Netzwerkarbeit angenehm und zielgerichtet zu gestalten. Inhaltlich kann es beispielsweise um Klärungs- und Entscheidungsprozesse, Netzwerkbildung und -erweiterung oder auch sektorenübergreifende Zusammenarbeit gehen. Entwicklungsprozesse vor Ort werden durch den neutralen Blick professionell gestärkt. Die Teilnehmenden erhalten Gutscheine für Beratungstage und werden individuell an passende Expertinnen und Experten vermittelt.
Die Prozessbegleitung ist ein Angebot des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE). Hier geht es zur Projektseite des Programms beim BBE.