ZukunftsMUT für die Kinder- und Jugendfeuerwehr Dornbock
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Dornbock im Osternienburger Land lernen Kinder und Jugendliche nicht nur zu retten, löschen, bergen und schützen. Sie gestalten ihr Dorf mit und erleben eine besondere Gemeinschaft.
„Die Arbeit in der Kinder- und Jugendfeuerwehr ist ziemlich bunt und vielfältig“, erklärt Robert Olejnicki. Hier gehe es nicht nur um technisches Gerät und das Trainieren von Abläufen, sondern um das gemeinsame Erleben. „Wir bieten sportliche Aktivitäten an, Umweltprojekte oder beteiligen uns an Gemeinschaftsaktionen im Dorf.“ Dieses Jahr löste Olejnicki seine Frau bei der Leitung der Kinderfeuerwehr für die Sechs- bis Zehnjährigen in Dornbock ab. Mit seinen mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst weiß er, welche Bedeutung die Rettungsgemeinschaft für den Ort und auch die Region hat.
Gemeinsamkeit bleibt in Erinnerung
Der Heimatverein und die Feuerwehr bilden den „Mittelpunkt aller Aktivitäten im Dorf“, sagt Olejnicki. Die Feuerwehr spreche alle Altersgruppen an: Kinder, Jugendliche, aktive Einsatzkräfte und die Älteren. Im Feuerwehrverein können sich die Menschen engagieren, die sich jenseits der Kernaufgaben einbringen möchten. Unerlässlich sind zum Beispiel helfende Hände bei der Betreuung der Kinder bei gemeinsamen Ausflügen. Die Feuerwehr spannt den Bogen über viele Generationen und stiftet jede Menge Gemeinschaftsgefühl im Dorf.
„Ich finde es großartig, wie begeisterungsfähig die Kinder sind, wie dankbar sie die Angebote annehmen und wie viele davon bis in den Alltag wirken“, sagt Olejnicki, dessen zwei Söhne auch in der Kinderfeuerwehr aktiv sind. Er erlebe, wie die gemeinsamen Erfahrungen in Erinnerung bleiben – sogar Wochen und Monate später noch. „Das ist eine Bestätigung für unsere Arbeit. Das treibt mich an.“
Vielen Ehrenamtlichen sei gar nicht bewusst, wie wertvoll der Beitrag für die Gemeinschaft ist. Sie leisteten ganz selbstverständlich Großes. Darum ist Olejnicki froh, dass die Dachorganisationen auf Landes- und Bundesebene die wichtige Arbeit unterstützen. „So können wir als Feuerwehr von den Erfahrungen anderer profitieren – wie jetzt bei dem Förderantrag bei der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt.“ Förderanträge zu stellen, sei nicht immer einfach, umso mehr habe ihn dieses Verfahren begeistert: „Ich habe unheimlich Respekt davor, wie das die Stiftung organisiert hat. Das ist technisch gut umgesetzt. Die Kommunikation ist sehr angenehm, und man muss keine Berührungsängste haben“, sagt er.
Rund ums Lagerfeuer
Die Fördermittel aus dem Programm “ZukunftsMUT” flossen in ein ganz besonderes Projekt: das Zeltlager, das für den Nachwuchs der Höhepunkt des Jahres ist. Ein Wochenende lang kampierten 20 Kinder und Jugendliche auf dem Dorfanger rund um ein Lagerfeuer – dank des neu angeschafften Mannschaftszeltes „unter einem Dach“. Die Tradition des Zeltlagers gibt es schon länger, aber die Kinder übernachteten bisher in eigenen Zelten, berichtet Olejnicki. „Wir wollten die Übernachtung in Mannschaftszelten möglich machen, weil das ein anderes Gemeinschaftsgefühl ist, als wenn sich am Ende des Abends alle in ihr eigenes Zelt zurückziehen.“ In der gemeinsamen Unterkunft sind Fähigkeiten wie gegenseitige Rücksichtnahme gefragt, sagt er.
Während des Wochenendes begutachteten die Kinder und Jugendlichen tagsüber Feuerlöscher, untersuchten Löschfahrzeuge oder fuhren im Schlauchboot über den Dorfteich. Am Samstag konnten Teilnehmende am Zeltlager die „Kinderflamme“, ein mehrstufiges Abzeichen, ablegen. Am Sonntag kam dann der Verbandsjugendfeuerwehrwart vorbei, um bei vier Kandidatinnen und Kandidaten die Prüfung für die „Jugendflamme“ abzunehmen. Abends saßen alle am Lagerfeuer. Das pralle Wochenende ging mit dem Wunsch zu Ende, dass es nächste Jahr unbedingt eine Wiederholung geben muss.
„Mich hat es besonders gefreut, unserer ältesten Teilnehmerin in der Gruppe die Prüfung zu ermöglichen. Für sie war es die letzte Chance, bevor sie in den aktiven Dienst übertritt und nicht mehr an den Wettbewerben teilnehmen kann.“ Für die stolzen “Nachwuchsflammen” gab es einen feierlichen Appell im Beisein des ganzen Dorfes.
Sollten es die Umstände zulassen, wird im nächsten Sommer ein gemeinsames Zeltlager aller umliegenden Kinder- und Jugendfeuerwehren stattfinden: „Wir wollen das Ganze noch größer angehen und das Netzwerk mit den Nachbargemeinden weiter ausbauen. Durch die Förderung ist ein wichtiger Pflock eingeschlagen.“
Fotos: Hartmut Boesener
Über die Organisation
Neben der fachlichen Anleitung zur Brandbekämpfung liegt der Schwerpunkt der Jugendarbeit der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Dornbock auf gemeinsamem Erleben, der Entwicklung von sozialen Fähigkeiten und dem Erleben von Gemeinschaft.
Kontakt
Freiwillige Ortsfeuerwehr Dornbock
Diebziger Weg
06386 Osternienburger Land OT Dornbock
Robert Olejnicki
info@olejnicki.de