Technologien und Instrumente für eine starke Zivilgesellschaft
Die Open Knowledge Foundation setzt sich für offenes Wissen und demokratische Teilhabe ein. Dafür entwickeln wir Technologien und Instrumente und stärken so die Zivilgesellschaft. Eines unserer Projekte ist „Jugend hackt“, das wir seit 2013 gemeinsam mit mediale pfade umsetzen. Wir richten uns damit an junge Menschen zwischen 12 und 18 Jahren, die Lust haben, die Welt ein bisschen besser zu machen.
Es gibt ja einige Programme, die Jugendlichen dabei helfen möchten, ihre Programmierfähigkeiten zu verbessern. Bei uns kommt immer noch eine Komponente dazu, die darauf abzielt, Technik nicht der Technik willen einzusetzen, sondern damit auch etwas für die Gesellschaft zu tun. Dabei verstehen wir das Wort „hacken“ ganz im Sinne seiner ursprünglichen Bedeutung: man versucht mit Kreativität und Verstand eine ungewöhnliche Lösung für ein kniffliges Problem zu finden. Hacken bedeutet für uns einen kreativen und kritischen Umgang mit Technik. Im Rahmen von „Jugend hackt“ überlegen sich die Jugendlichen deshalb Lösungen für tatsächliche gesellschaftliche Herausforderungen.
Corona hat uns im März hart getroffen
Wir hatten zum Beispiel mal ein Armband aus dem 3-D-Drucker, das vibriert hat sobald man an einer Überwachungskamera vorbeigekommen ist. In einem anderen Projekt haben die Jugendlichen ein Fahrrad entwickelt. Wenn man darauf gefahren ist, hat es eine Wasserpumpe angetrieben. Damit wurde ein Baum bewässert und ein Sensor hat gemessen, ob der Baum genug Wasser bekommt, damit es ihm gut geht.
Corona hat uns – wie wohl die ganze Welt – im März hart getroffen. Wir mussten uns erst einmal komplett neu sortieren. Gleichzeitig haben wir auch eine neue Stärke an uns entdeckt: unsere Online-Community. Schon eine Woche nachdem die Schulen geschlossen worden waren, haben die Jugendlichen den ersten Hackathon selbst organisiert. Außerdem hat die Pandemie zu einer stärkeren überregionalen Vernetzung geführt. Es ist eben einfacher an einem Event teilzunehmen, wenn man nicht extra hinfahren muss, sondern sich digital beteiligen kann. Wir hatten sogar Teilnehmer*innen aus anderen Ländern dabei, die wir sonst nur von Austauschen kennen. Gleichzeitig fehlt das besondere Flair, das entsteht, wenn sich viele Engagierte an einem Ort treffen. Bei unserem letzten Event in Berlin waren im vergangenen Jahr 120 Jugendliche. So eine Atmosphäre kann man online nicht reproduzieren.
Fortbildungen für Ehrenamtliche anbieten
Ein ganz großer Schatz ist unser riesengroßes Netzwerk an ehrenamtlichen Mentor*innen. Es sind einige hundert in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ohne sie wäre unsere Arbeit überhaupt nicht möglich. Das wissen wir und sind unglaublich dankbar für die Unterstützung. Mit der Förderung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt möchten wir die Mentor*innen weiter stärken. Wir werden sie deshalb einsetzen, um in Zukunft noch mehr Fortbildungen für unsere Ehrenamtlichen anbieten zu können. Unter anderem möchten wir es Ihnen leichter machen, sich bei Online-Events zu engagieren. Das braucht andere Fähigkeiten als analog.
Open Knowledge Foundation
Mechthild Schmidt
Projektleiterin „Jugend hackt“