Coole Berufe, coole Methoden
Einer Schar neugieriger Kinder vom eigenen, tollen Beruf erzählen – das könnte doch nett sein. „Ja“, sagt Monica Klein, Vorstand der Hamburger Weekendschool, „diese Expertinnen und Experten finden wir schon. Aber da ist ja noch mehr.“ Was die Hamburger Weekendschool macht, ist ehrgeizig und zeitintensiv: Fünftklässler aus schwierigen sozio-ökonomischen Verhältnissen bilden ein Team, das über zweieinhalb Jahre an 70 Samstagen 70 Berufe kennenlernt, mit Workshops, Exkursionen und selber Ausprobieren. Die Rubriken heißen Digital, Gesellschaft, Kreativ, MINT, Sozial und Umwelt – zukunftsfähige, auch coole Berufe. Der Verein ist überzeugt, dass jede und jeder, unabhängig von sozialen Faktoren, ihre und seine Talente entdecken kann und entfalten sollte.
Etwa 120 Mitstreitende hat der Verein, die Hälfte davon die sogenannten „Experten“, die in jedem Team einmal ihren Beruf vorstellen. Ebenso wichtig sind aber die Team-Begleiterinnen und -Begleiter, die stets dabei sind und auch die Familien der jungen Teilnehmenden kennenlernen. Schließlich die „Friends“, die an Samstagen unterstützen, aber dem Verein auch bei PR, Social Media und vielem anderen helfen, in überschaubare Aufgaben-„Häppchen“ verteilt. Kleins Tipps für die Suche: Möglichst viele persönliche Kontakte und Plattformen nutzen, Begeisterung und Wertschätzung vermitteln, digitale Mittel einsetzen, etwa Freiwilligen-Plattformen wie betterplace.org.
Ein Lieblings-Tool von Monica Klein ist vielleicht nicht einfach nachzumachen, darf aber als Beispiel für Fantasie beim Anwerben gelten: Sie veranstaltet – weil sie das selbst mag – Wohnzimmer-Konzerte mit Singer-Songwritern. Wer von dort beseelt nach Hause geht, ist womöglich schon Spenderin oder Spender, aber besser noch ein engagierter Helfer oder eine Helferin für die Weekendschool.