Die Kraft der Kultur bringt Leben ins Dorf

„Kleinod“ nennt man solche Dörfer gern: idyllisch, mit Schloss, Kirche und Anger. Das soziale und kulturelle Leben ist damit aber noch nicht garantiert, auch nicht in Wrodow bei Neubrandenburg – gäbe es dort nicht den „Förderverein Dorf und Kirche“.

Wrodow hat eine längere Tradition als Künstler-Dorf, in den zwanzig Jahren seit der Wende hat die „Akademie Wrodow“ vor allem im Bereich Bildender Kunst kulturelle Aktionen in der Region angestoßen. Der Förderverein – im Vorstand sind mit Patrick Schmidt und Jorinde Tillack junge Leute aus dem Dorf – will den Aktionsradius noch vergrößern: Ein Kreativ-Coworking-Space namens „DAVINCI 3“ mit Gemeinschaftsküche, Büro und Kinderbetreuung ist neu eingerichtet. Die Arbeit zurück ins Dorf bringen, Menschen vernetzen, ungenutzte Räume beleben, all das zog neue Engagierte an.

In der dünn besiedelten Gegend ist es nötig, die Arme weit auszustrecken, um Partnerinnen und Partner zu finden, gerade auch für ein übergreifendes Konzept zur Nachwuchsgewinnung. In Wodrow bedeutet das: in die Kreisstadt Neubrandenburg. Dort plant der Verein Kooperationen mit der Jugendkunstschule für Junge Künste e.V., den umliegenden Kulturvereinen und Studierenden der Hochschule Neubrandenburg. Ein strukturiertes Konzept muss sein, schließlich sind junge Mitglieder oft nur temporär dabei, sind mobil und wollen noch anderes erleben. Einstweilen funktionieren die altbewährten Methoden am besten: Flyer, Schulbesuche, lokale Betriebe begeistern und die gute, alte Mund-zu-Mund-Propaganda.