Gutes tun, dann kommt Gutes zurück

Die fünf Grundfeste des FC Victoria Wittenberg stehen unter jeder E-Mail, die der Verein verschickt. Jedes neue Fußballteam bekommt sie auf einem großen Banner präsentiert und erklärt: Respekt, Loyalität, Teamgeist, Disziplin und Leidenschaft. Das gilt für das Spiel mit dem Ball – wie auch für alles, was der junge, 2014 gegründete Verein neben dem Rasen pflegt: zum Beispiel eine mehrfach ausgezeichnete Integrationsarbeit. Sebastian Dähne, Mitglied des Vorstands, gehört zu den 18 Menschen, die den FC vor sieben Jahren aus Frust über die alten, starren Vereine gegründet haben – als modernen, sozial engagierten Verein ohne Leistungsdruck. Heute hat Victoria rund 140 Mitglieder, davon sind 90 Kinder.

„Da ist kein Ende in Sicht, es gibt fast täglich Anfragen für ein Schnuppertraining“, sagt Dähne. Durch jede neue Nachwuchsgruppe wachsen auch die Ehrenamtlichen um zwei bis drei Übungsleiter und -leiterinnen. Dähne ist sich sicher: Das Interesse ist so groß, weil der Verein über seinen eigenen Tellerrand hinausblickt. Weil er, wie gerade, für die Menschen, die beim Hochwasser im Ahrtal alles verloren haben, 1.500 Euro gespendet hat – der Erlös eines Kuchenbasars und Kinderflohmarkts. Ein anderes Beispiel: Nachwuchstrainerin Alizeta Zoungrana, die aus Burkina Faso stammt, regte ein Kleiderspenden-Projekt für ihre Heimat an. „Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt Sebastian Dähne. „Wenn wir anderen Gutes tun, bekommen wir auch Gutes zurück.“

Zum Beispiel neue Ehrenamtliche – die aber auch durch Aktivitäten in Social Media und über Zeitungsberichte gewonnen werden, genau so wie durch Kooperationen mit Unternehmen. Der FC Victoria ist zudem übrigens jüngst als besonders familienfreundlich ausgezeichnet worden. Vielleicht, weil er selbst eine große Familie ist. Und wer wäre da nicht gerne Mitglied?!