Mit einer Schatzsuche neue Engagierten-Schätze heben
In Greifswald erweist sich ein Klassiker deutscher Spielkultur als Ehrenamtsmagnet – die Schnitzeljagd. „Schatzsuche“ haben Antonia Jansson und ihr Team das Format etwas spektakulärer genannt. Die Einwohner des Greifswalder Ostseeviertels, einem Stadtteil mit Zügen eines sozialen Brennpunktes, sollten damit aus der Langeweile und den Nöten der ersten Lockdownphasen der Corona-Pandemie heraus auf die Straße geholt werden.
Über raffinierte Hinweise und knifflige Aufgaben bahnen sich seitdem wöchentlich rund 80 Menschen ihren Weg durch ihre Nachbarschaft, organisiert von mittlerweile etwa 30 Ehrenamtlichen. Sie schreiben Geschichten, malen Bilder, bauen auf und wieder ab, schneiden Videos. Der perfekte erste Kontakt, um tiefer bei GreifBar einzusteigen, einem Werk des Pommerschen Kirchenkreises der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, das die Schatzsuche initiiert hat. Insgesamt 34 Angebote gibt es dort, 27 davon durch Ehrenamtliche geleitet. Mit der Schatzsuche habe man einen niedrigschwelligen, spielerischen Einstieg entwickelt, sagt Andreas Jansson, Vorsitzender des Leitungsteams von GreifBar.
Wichtig für die Gewinnung der Ehrenamtler sei die persönliche, begeisternde Ansprache, dass man sich immer an den Schwächsten orientiere, an den individuellen Fähigkeiten und dem Wollen der Engagierten. Zudem sei Gestaltungsfreiheit wichtig, genauso wie das Anbieten von Unterstützung und das Vergeben von konkreten Aufgaben. Über allem aber, so sagt Jansson, stehe eine Vision, an der man sich ausrichte: eine lebendige, funktionierende Gemeinschaft aufbauen.