Mit Leidenschaft als Schlüssel rollt das Ehrenamt

Wer Daniel Jahnke von seinem Sport und seinem Projekt erzählen hört, versteht schnell, was daran so anziehend ist. „Die Kids sind gerade megaheiß!“, schwärmt der Gründer des „Rollkollektivs 4 Tore“. Die „Kids“ entdecken gerade die neu eingerichtete Digital-Werkstatt, in der sie coole Videos über ihre Kunststücke als Skater und Skaterin oder als BMX-Fahrer und -Fahrerin produzieren können. Die zeigen sie dann auf Instagram – und locken damit weitere Interessierte an. „Wir schaffen Räume, dann kommen die Leute und erfüllen sie mit Leben“, sagt Jahnke.

Der Raum, das ist eine umgebaute Halle in Neubrandenburg mit einem Parcours, auf dem mit allem, was Rollen hat – Skateboard, Inline-Skates, vor allem BMX-Räder – artistische Fahrten geübt werden. Das ist Extremsport, Trendsport, Fun-Sport, auch Leistungssport, und hat viel mit einem jugendlichen Lebensstil zu tun. Weshalb in diesem Fall Aktive und Ehrenamtler oft identisch sind: Denn die Anlage warten, neue Hindernisse bauen, Tricks an Jüngere weitergeben, all das gehört zur Vereinsarbeit dazu. Das Rollkollektiv hat zum Beispiel drei Jugendtrainer, selbst 13, 14 und 15 Jahre alt, die jeden Samstag Unterricht geben für jeden, der kommt.

Doch hier geht es um weit mehr als Sport. Zusammen mit einem anderen Projekt wurde ein selbstverwaltetes Schülercafé eröffnet – Kinder backen und planen Kuchenverkäufe, um sich selbst zu finanzieren. Neben den Roll-Künstlern selbst kommt viel Unterstützung von Eltern. „Die Szene ist sehr familiär“, sagt Jahnke. Sein wichtigstes Mittel, neue Engagierte zu gewinnen: „Wir versuchen, unsere Leidenschaft und Emotion so fesselnd und spannend zu vermitteln, dass wir Gleichgesinnte schnell faszinieren können.“