Professionalisierung, Medien und Netzwerkarbeit ziehen Ehrenamtler an
Sie kommen aus 13 Bundesländern. Sogar aus der Schweiz und Chile. Die 150 Ehrenamtlichen des Vereins „ZWEITZEUGEN“ machen sich stark für eine Gesellschaft ohne Antisemitismus und Rassismus. Um insbesondere Kinder und Jugendliche aufzuklären, sprechen sie mit Überlebenden des Holocaust. Sie sind die Hüter der Erinnerungen und geben diese weiter, wenn die Zeitzeugen und -zeuginnen es nicht mehr können.
Insbesondere junge Menschen sind in dem vor mehr als zehn Jahren von zwei Studierenden gegründeten Verein mit Sitz in Bünde aktiv. Über Soziale Medien, Zeitungsartikel, TV- und Radiobeiträge wurde ZWEITZEUGEN bekannt gemacht. „Durch ein junges Design, eine transparente und wertschätzende Kommunikation sowie eine moderne Arbeitsweise ziehen wir viele junge Menschen an“, sagt Lena Hartmann (31), hauptamtliche Mitarbeiterin für Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit. Auch eine qualifizierte Ausbildung zu Workshop-Leitenden überzeugt viele davon sich zu engagieren. Und weil mittlerweile 13 Personen im Hauptamt tätig sind, konnte die Ehrenamts-Arbeit außerdem professionalisiert und standardisiert werden.
Zur Gewinnung neuer Zielgruppen im Ehrenamt ist die Zusammenarbeit mit anderen Initiativen von besonderer Bedeutung. Durch die Kooperation mit den Fußball-Lernzentren des BVB und Borussia Mönchengladbach haben es die ZWEITZEUGEN beispielsweise geschafft, mehr Männer in den zu 75 Prozent von Frauen getragenen Verein zu holen. Unterschiedlichste Aufgabenfelder, örtliche Unabhängigkeit durch das Arbeiten von zu Hause und freie Zeiteinteilung – je nach Kapazitäten. Das überzeugt viele Interessierte. Und nicht zuletzt der Wunsch, mit Aufklärung zu einer offenen und vielfältigen Gesellschaft beizutragen.