Seine Stimme einbringen, damit andere gehört werden
Was tun, wenn Patienten mit Sprachbarriere in die Klinik kommen und sich nur mit Händen und Füßen verständigen können? Was genau ist passiert? Welche Art von Schmerzen haben sie? Seit 2017 kann das medizinische Personal eine Hotline wählen, die rund um die Uhr mit den Sprachmittlern von Triaphon verbunden ist.
Inzwischen sorgen 130 ehrenamtlich arbeitende Personen mit einer Abdeckung acht verschiedener Sprachen dafür, dass in medizinischen Einrichtungen schnell Klarheit herrscht. Auf der Suche nach sprachbegabten Ehrenamtlern fragt Triaphon mit großem Erfolg zielgruppengenau per E-Mail bei Fachschaften von Universitäten, bei Kulturvereinen und Kirchengemeinden nach Interessenten, gibt direkt vor Ort Informationsveranstaltungen, schaltet aber auch Anzeigen auf Ehrenamtsportalen und profitiert von Presseberichten. An einer der Veranstaltungen nahm auch Kim Thanh Vo teil, damals studierte er Südostasienwissenschaften. „Ich war so begeistert, dass ich sofort als Sprachmittler für Vietnamesisch einstieg. Ich erzählte meiner Community davon, woraufhin weitere Sprachmittler dazukamen.“ Eine positive Art von Ansteckung, auf die das junge Unternehmen bis heute setzt – Einzelpersonen begeistern, die dann in ihrem kulturellen Umfeld als Multiplikatoren wirken.
Und natürlich werden die Engagierten dann über Qualifizierungsmaßnahmen wie Workshops, Expertengespräche und Übungsanrufe weiter geschult, was ein weiterer Pluspunkt fürs Mitmachen ist. Heute ist Kim Thanh Vo stellvertretender Geschäftsführer von Triaphon. Er sagt: „Oft sind es nur einfache Fragen, bei denen wir übersetzen müssen, aber damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur medizinischen Versorgung auf Augenhöhe.“