Schlagworte
#Foresight #Transformation #Werkzeugkasten
Personen/Beteiligte Organisationen:
ZiviZ im Stifterverband
Studie: Laura Benning, Luisa Gerber, Dr. Holger Krimmer,Dr. Peter Schubert, Dr. Birthe Tahmaz
Werkzeugkoffer: Laura Benning, Antje Klaudius, Dr. Birthe Tahmaz
Projektlaufzeit:
Studie: Mai 2021 – Dezember 2021
Werkzeugkoffer: Februar 2022 – Januar 2023
Was haben Sie konkret gemacht?
Die Umwelten der organisierten Zivilgesellschaft und des Engagements verändern sich schnell. Klimakrise, Migration, Inflation und vieles mehr betreffen auch zivilgesellschaftliche Organisationen. In der Studie wurde analysiert, mit welchen Zukunftsszenarien Organisationen konfrontiert sind und wie sie (bereits jetzt) darauf reagieren sollten. Eine solche Vorgehensweise nennt man Foresight.
Im Rahmen des Anschlussprojektes Foresight 2.0 – wurde auf Grundlage der erarbeiteten Zukunftsszenarien ein Werkzeugkasten entwickelt, der zivilgesellschaftlichen Organisationen dabei hilft, selbst in die Zukunft zu schauen und so Transformationsprozesse eigenständig anzustoßen und zu gestalten.
Was sind die drei spannendsten Ergebnisse?
- Beim Blick in die Zukunft nimmt das Thema Diversität und Teilhabe eine zentrale Rolle ein. Inwiefern Konflikte und Aushandlungsprozesse innerhalb der Gesellschaft bewältigt werden können, wird auch davon abhängen, wie die Zivilgesellschaft ihre gesellschaftliche Integrationskraft bewahren und stärken kann.
- Gerade in sozial benachteiligten Stadtquartieren und dünn besiedelten ländlichen Regionen wird die Lebensqualität vor Ort künftig noch stärker von zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation abhängen.
- Es gibt stets Aufgaben, die dringend sind, aber ein Blick in mögliche Zukünfte ist wichtig, damit frühzeitiger geplant und die Zukunft mitgestaltet werden kann. Das ist nachhaltig und lässt so oft dringliche Aufgaben in der Zukunft erst gar nicht aufkommen.
Was war Ihr “Aha-Moment”?
„Die Vermutung liegt nahe, dass nach einem negativen Szenario, das im Workshop entstanden ist, alle Beteiligten wie gelähmt sind und keine Handlungsideen entstehen. Tatsächlich haben wir in unseren Test-Workshops aber die gegenteilige Erfahrung gemacht. Solche Negativ-Szenarien haben ein bemerkenswertes Mobilisierungspotential für das gemeinsame Gestalten in der Gegenwart und um diesem Negativ-Szenario entgegenzuwirken.“ Dr. Birthe Tahmaz
Wo finde ich weitere Informationen?
Hier geht’s
zur Studie auf der Foresight-Projektseite und
zum Online-Seminar der Reihe #EngagiertGeforscht.
Was …
… kann die Politik aus den Erkenntnissen lernen?
Ob zivilgesellschaftliche Organisationen sich zukunftsfähig aufstellen können, hängt auch von gezielten Förderungen ab. Förderinstitutionen sollten daher ihre Förderlogik überdenken und mehr institutionelle, flexiblere und weniger projektbasierte Förderung anbieten.
… können Engagementfördernde Organisationen lernen?
Prozesse der strategischen Vorausschau sollten regelmäßiger in Strategieprozessen verankert werden. Außerdem sollten mehr Ressourcen für Organisationsentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Engagementfördernde Einrichtungen und Dachverbände stehen hier in der Verantwortung, diese Kompetenzen zu entwickeln und notwendige finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um Organisationen fit für die Zukunft zu machen.
Der Werkzeugkasten wurde speziell für zivilgesellschaftliche Organisationen und engagementfördernden Einrichtungen entwickelt. Engagementfördernde Einrichtungen können den Werkzeugkasten nutzen, um Zukunftsprozesse in und mit Vereinen und engagement-ermöglichenden Einrichtungen anzustoßen.
… kann die Wissenschaft lernen?
In dem von uns entwickelten Foresight-Prozess stehen Kreativität und Partizipation im Vordergrund. Diese Methode sollte um wissenschaftliche Studien ergänzt werden, die auf Grundlage robuster Daten Erkenntnisse zu einzelnen Umweltfaktoren liefern, um auch mögliche quantitative Entwicklungen im Engagement aufzuzeigen.